Tschernobyl 1986 Belarusfreunde und Interessierte Bürger |
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Seit 1990 bin ich, HJO, aktiv in der Tschernobyl Hilfe engagiert. War es anfangs nur die Neugier auf die damalige Sowjetunion, die gerade im Umbruch von der Sowjetunion in das alte Russland war, ich eigentlich schon lang den Wunsch hegte einmal nach Russland zu fahren, allein aber nicht den Mut hatte, gab es da in der in-zwischen freien Thüringer Presse, Zeitung "Das Volk", einen Aufruf einer entstehenden Hilfsorganisation den „Kindern von Tschernobyl“ zu helfen. Dieses Thema Kinderhilfe war ja absolut neu für uns DDR Leute, gab es dieses Thema zu DDR Zeiten ja nicht.
1992 bin ich dann erstmalig mit einem Hilfstransport in die „Belastete Zone“ in den Oblast Gomel der Republik Belarus gefahren. Ziel war die kleine Stadt Narowlja, damals 28.000 Einwohner, heute noch um die 10.000
Der Konvoi bestand aus
mehreren Lastzügen mit Hilfsmitteln der deutschen Bevölkerung. Auch die
Industrie beteiligte sich an den Spenden. Auf jeden Lastzug befanden
sich in der Regel bis zu 800 Bananenkartons (16t Gewicht) voll mit
gespendeter Kleidung, Lebensmitteln, Süßigkeiten, Schulmaterial, med.
Ausrüstung für Ärzte und Krankenhaus und vieles darüber hinaus mehr.
Damals wurde sprichwörtlich alles gebraucht. Allein die Logistik hierzu war schon ein großer Akt. Wurden doch alle
Kleidungsstücke, Schuhe usw. gesichtet, dann nach Größen vorsortiert und
verpackt. Viele, viele Hände sind dazu notwendig. 2000 bin ich in dann in den Erfurter Verein „Tschernobyl 1986-Kinder in Not e.V. gewechselt. Dieser Verein wurde neu gegründet, hier war ich Gründungsmitglied und Vater des Gedankens der Gründung. Meine Hauptaufgabe hier, wie konnte es anders sein, waren die Vorbereitung und Durchführung der Logistikaufgaben des Vereines. Mit diesen Verein war ich jährlich, manchmal auch 2x im Partnergebiet in Belarus. Auch hier wurden Hilfsgüter im großen Maßstab geliefert. Der Verein stellte dann aber 2004 seine Ausrichtung zur weiteren Unterstützung des Partnergebietes um. Zum einem lies merkbar die Sachspenden-bereitschaft in der Bevölkerung nach, zum anderen machte es uns der belarussische Staat mit neuer Erlassen, Steuermaßnahmen und Regelungen zur Humanitären Hilfe immer schwieriger Hilfstransporte in der Größe von LKW zu organisieren.
2005 wurde dann der LKW Transport eingestellt. Ab nun
wurden wichtigste Hilfsgüter mittels Transportern in das Partnergebiet
transportiert. Der Focus lag/liegt nun auf der Einladung von
Kindergruppen nach Thüringen
zur Erholung. Bis 2015 wurden über 500 Kinder durch Spendenmittel
bezahlt, eingeladen und durch den Erfurter Verein betreut! Alle Vereinsarbeiten inkl. der Tourenbegleitung
sind ehrenamtlich und werden von den Teilnehmern privat getragen, dass
bis heute!
Seit 2015 engagiere ich mich auch für den Verein Kinderhilfe Tschernobyl
Erfurt e.V. Auch hier werden kleine Hilfstransporte ins Partnergebiet
nach Narowlja unternommen und Kindergruppen zur Erholung nach
Deutschland eingeladen. Inzwischen konnten auch hier über 250 Kinder
Erholung in Thüringen finden. In
all den Jahren, 1991-2017, war ich jedes Jahr mit der Humanitären Hilfe
im Partnergebiet. Eine Woche Urlaub dafür zu geben war und ist es mir
immer wieder Wert. Die Reise
für 2018 steht noch aus, kommt aber!
Alle Unternehmungen die auch ich in den Vereinen geleistet habe und
leiste, sind ohne die vielen, vielen Menschen, die gespendet haben, die
mitmachen, nicht möglich. Insbesondere nicht ohne die aktiven Helfer die
die Transporte organisierten und durchführten, es heute noch tun in
ihrer Freizeit. Stehen nach einer solchen Reise schon eimal schnell 3500
Km mehr auf dem Tachometer. Die Ferienaufenthalte werden ebenfalls alle
im Ehrenamt organisiert und mit privaten finanziellen Mitteln
durchgeführt. Durch den Konzern in den ich bisher gearbeitet habe, gab es je nach Möglichkeit Unterstützung durch Materialspenden oder auch Fahrzeugstellungen. Dafür auch der Dank der Vereine, ein liebes Danke der belarussischen Kinder!
Schön ist auch, gerade jetzt, in den politisch schwierigen Wirren mit
dem ehemaligen sowjetischen Erdteil hier Belarus gute verlässliche
Freunde
zu haben. Die
habe ich, die haben wir! Ich
habe mich bemüht, durchgehende 28 Jahre Tätigkeit in der humanitären
Tschernobyl Hilfe einmal kurz anzureisen. Da könnten Bücher geschrieben
werden. Das aber ist nicht meine
Absicht, jedenfalls jetzt nicht.
Jetzt heißt es sich wieder vorzubereiten auf die nächste Reise in diesem
Jahr!
Eins noch ist mir sehr wichtig, mich bei meinen engsten Wegbegleitern
über die letzten Jahrzehnte, bei Karin-Sergejewna Lohrmann sowie Herbert
Schumann, beide heute noch aktiv, für die immer starke Unterstützung,
den Zusammenhalt, das Vertrauen und die Freundschaft auf das herzlichste
zu bedanken!
20.02.2018
H.-Jürgen Obstfelder
2018
Natürlich waren Herbert und ich auch im Jahr 2018 wieder zu Besuch in Belarus. Wie immer ein herzlicher Empfang durchunsere Freunde!
2019 Auch dieses Jahr ließen wir uns es nicht nehmen und sind wieder auf Reise gegangen. Die Art der Reise hat sich doch sehr gegenüber den Vorjahren geändert. Man kann nun fast bis Terespol Autobahn nutzen. Warschau umfährt man inzwischen kommplett. Auch die Straße in belarus hat inzwischen vernünftige Verhältnisse zu bieten. Was man ganz schnell gelernt hat, überall Blitzer. Fast in jedem Dorf. Die M10 führt auch jetzt noch durch Ortschaften. Wir wurden wieder auf das herzlichste empfangen. Da wir diesmal nicht im Winter dawaren konnten wir auch einmal die euen Cafes und Einrichtungen der Stadt Mosyr betrachten. Ein Schiff am Pribiat festgemacht ist die neueste gastronomische Errungenschaft. Sonntag war kein Platz zubekommen.
2020
Leider hat uns COVID-19 einen Strich durch alle unsere Reisepläne gemacht. Erstmalig inall den Jahren konnten wir nicht starten.
2021
Auch zu Beginn des neuen Jahres sieht es nicht danach aus das wir unsere Freunde allsbald in die Arme nehmen können. Das fehlt uns sehr. Nach wie vor stehen wir aber in engem Kontakt. Die Technik machtsmöglich. Eine Whats App ist schnell geschrieben und beide Seiten nutzen das auch.
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